Wippen in den Großen Teich: Schon wieder ein Soester Kirmesfreund in der Entengrütze

Malefikant Sebastian Moritz mit seiner Frau Katharina und einigen Kirmesfreunden vor dem Großen Teich.

Als unsere fünfte Jahreszeit im Jahr 2020 der Pandemie zum Opfer fiel, gab es in unserer Stadt nur Verlierer. Wobei: Fast nur Verlierer. Ein einziger Soester profitierte von der pandemiebedingten Absage der Allerheiligenkirmes. Ohne Kirmes gab es auch kein neues Jägerken und so durfte unser Kirmesfreund Sebastian Moritz als erster Repräsentant unserer Stadt gleich zwei Jahre den Jägerhut tragen – eine Novum in der mehr als 40-jährigen Geschichte des Soester Jägerkens. Klar, dass das nicht ohne Konsequenzen bleiben würde.

Und so war es fast schon keine Überraschung mehr, dass Sebastian Moritz ins Visier der Soester Bürgerschützen geriet, als die in diesem Jahr ihre Malefikanten fürs Wippen in den Großen Teich auswählten. Neben seiner doppelten Jäger-Amtszeit kommt bei Moritz noch erschwerend hinzu, dass er als Journalist beim WDR zum Geldverdienen regelmäßig in die Fehde-Stadt Köln fährt – und das, obwohl er sich doch immer wieder als waschechter Soester bezeichnet. Spätestens da war für die Bürgerschützen das Maß voll.

Und so ging es für Moritz Mitte Juni gemeinsam mit dem ehemaligen Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper und dem Unternehmer Johannes Lehde hinein in die Entengrütze. Ob es an der zahlreichen Unterstützung der Kirmesfreunde am Teichufer lag oder an den zahlreichen großen und kleinen Kaltgetränken, die die Bürgerschützen den Malefikanten vor dem Gang auf die Wippe verabreichten, ist nicht ganz klar. Fest steht: Sebastian Moritz scheint die Abkühlung im gut zehn Grad kalten Wasser gut überstanden zu haben. „Es war frisch, aber doch nicht so schlimm wie ich dachte“, resümierte der 32-Jährige, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Vielleicht war es aber auch der intensive Austausch mit unserem wipp-erfahrenen Vorsitzenden Oliver Früchtenicht, der dazu beitrug, dass Moritz den Sprung so gut verkraftete. Früchtenicht geriet im Jahr 2021 ins Visier der Bürgerschützen. Damals musste er sich dafür verantworten, dass es ihm trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen war, die Corona-Absage der Allerheiligenkirmes zu verhindern. Dass er mit seiner Verfehlung ausgerechnet seinen Kirmesfreund Sebastian Moritz zum Gewinner der Pandemie machte, konnte er da natürlich nicht ahnen.

Spätestens nachdem nun der zweite Kirmesfreund in der Entengrütze gelandet ist, sollten die Bürgerschützen aber nun endlich alle offenen Rechnungen mit den Kirmesfreunden beglichen haben.

„Latschen und Tratschen“ auf dem Soester Wall

Liebe Kirmesfreunde,

wir möchten euch am Mittwoch, 26. Juli 2023 um 18:00 Uhr zu einem Rundgang über die Soester Wälle einladen. An markanten Punkten werden wir haltmachen und Interessantes über die „Wallgeschichte“ erfahren. Ein gemütlicher Abschluss ist im Aloisius geplant. 

Wir treffen uns um 18:00 Uhr direkt am Eingang zur Ulrich-Jakobi-Gräfte am Ulrichertor. Parken könnt ihr um die Ecke an der „Reitbahn“ oder an der Stadthalle. 

Wir hoffen auf rege Teilnahme und bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 21. Juli 2023.



    Fahrt zu „Libori“ nach Paderborn

    Rathaus Paderborn

    Libori ist ein jährlich gefeiertes neuntägiges Kirchen- und Volksfest in Paderborn und eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland. Für die Stadt Paderborn ist es das bedeutendste und traditionsreichste Fest. Es zieht jährlich bis zu 1,8 Millionen Besucher an. (Quelle: wikipedia.de)
    Wir möchten am 22.07.2023 unsere Nachbarn im schönen Paderborn besuchen und das traditionelle Libori-Fest miterleben.

    Treffpunkt: 22.07.2023 | 12:50 Uhr (wir fahren mit dem RE 11 um 13:22 Uhr)
    Bahnhof Soest (Eingang Bahnhofsvorplatz)

    Die Rückfahrt organisieren wir zum späten Abend nach Absprache.

    Wer eine Fahrkarte benötigt, gibt dies bitte im Formular an, wir organisieren entsprechend Gruppentickets.



      Nächster Stammtisch am 07.07.2023, 19:00 Uhr

      Liebe Kirmesfreunde,

      unser Stammtisch im Juli steht an: Wir würden uns freuen, euch am Freitag, 07.07.2023 ab 19:00 Uhr in unserem Vereinslokal „Im Wilden Mann“ begrüßen zu dürfen.

      Damit wir ausreichend Plätze reservieren können, meldet euch bitte über unser Formular an.

      Willkommen sind wie immer alle (Noch-Nicht-)Mitglieder. 😉

      Euer Vorstand



        Kirmesfreund sammelt „Soest“

        Yves Powroznik ist Soester durch und durch. Und weil er Soest so gerne mag, ist er ständig auf der Suche nach Besonderheiten und Kuriositäten aus seiner Lieblingsstadt. Sein Zuhause in Bad Sassendorf, wo er mit seiner Frau seit Sommer 2022 wohnt, gleicht einem Soester Museum. Der 32-Jährige sammelt mit großer Begeisterung und spürt immer wieder kleine, aber auch großformatige Schätze auf, die den Soester Alltag vergangener Zeiten lebendig halten. Jedes einzelne Stück im unglaublich großen Fundus erzählt eine eigene Geschichte, und Yves Powroznik könnte zu manchem Thema lange, kurzweilige Vorträge halten. Die Papiertickets vom Universum im Grandweg – wohl aus den 1980er-Jahren – sind nur wenige Zentimeter groß, doch für Soester, die schon eine Menge, aber längst nicht alles über ihre Stadt wissen, mindestens genauso interessant wie ein Foto in Postergröße aus der früheren Zuckerfabrik.  

        Da wundert es wenig, dass Sammler und Betrachter im Gespräch leicht vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen. Sie erzählen von den Kino-Filmen, die früher in den Sälen „Broadway“ oder „Hollywood“ liefen oder vom markanten Duft, der einst im Spätherbst während der Rübenkampagne über dem Soester Norden lag. Kirmesfans sehen sich mit großen Augen Fahrkarte und Sonder-Chip für Gustav Schneiders „Alte Liebe“ an und erinnern sich daran, was sie alles in der legendären Schiff-Schaukel erlebt haben, die inzwischen in einem Freizeitpark fest vor Anker liegt. „Alles, was sich rund um die Kirmes dreht – samt Pins und Plakaten – hat es den Soestern besonders angetan“, schildert Yves Powroznik, der eventuell in ferner Zukunft ein Heimatmuseum eröffnen will.

        Die Sammel-Leidenschaft ergriff ihn bereits als Kind. Er habe damals vieles querbeet in Schränken und Schubladen aufbewahrt, ohne zunächst auf ein Spezialgebiet festgelegt zu sein. „Was andere vielleicht wegwerfen würden – ich habe meine Freude daran“, sagt er. Oft staunt er selbst darüber, was er alles aufstöbert und ihm wieder einmal vor Augen führt, wie vielfältig Soest doch ist und war. Ein guter Grund für ihn, sich intensiv mit der Heimatstadt zu beschäftigen. Mit einem kleinen Teller vom Porzellanhaus Wensel am Markt – wo viele junge Soester Ehepaare einmal ihr erstes gutes Ess-Service und gepflegte Kaffee-Gedecke kauften – fing alles an, das erste Fundstück eines riesigen Bestandes, mit dem Yves Powroznik seine Liebe zu Soest ausdrückt: Bilder, Bücher, Zeitungen, Geschäftspost, Rechnungen, Flaschenaufkleber, Getränkeuntersetzer, Medaillen, Münzen, Streichholzschachteln, Deckel, Schüsseln, Teller – von Soest kann er, dessen Großvater als belgischer Soldat in der Börde stationiert war, gar nicht genug bekommen. 

        Er wird auf Dachböden und „in der hintersten Ecke eines Weinkellers“ fündig, geht zu Haushaltsauflösungen, besucht Flohmärkte, recherchiert im Internet, sucht in Online-Börsen. Die Leute schenken ihm Sachen, weil sie sie bei ihm in guten Händen wissen, er tauscht auch und verfügt inzwischen über ein umfangreiches Netzwerk. Burkhard Schnettler, der über viele Jahre hinweg in Privatinitiative sein Museum der belgischen Streitkräfte aufbaute, ist einer seiner wichtigsten Ansprechpartner.

        Zu den Raritäten, die Yves Powroznik in Ehren hält, gehören eine Schüssel vom Haus Buse (eine ehemalige Gaststätte am Brüdertor), ein Teller der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brauerei Topp (einst Osthofenstraße, im Abzweig zu Filzen- und Severinstraße) und ein sehr seltener Bierdeckel, wohl aus den 1920er-Jahren von Jacobibräu (H. Schmits) am Westenhellweg. Keine Soester Kirmes ohne „Dudelmann“. Mit Stolz zeigt Yves Powroznik Original-Etiketten des feinen Magenlikörs, die um die 100 Jahre alt sein dürften und auf den Vertrieb durch den Weinhändler Ignaz Lücking hinweisen. Beim Anblick des Opel-Logos und des Schriftzuges Rosenthal & Rustemeier auf einem Aschenbecher denken viele Soester sofort an das traditionsreiche Autohaus am Westenhellweg, das zunächst Fahrräder und Nähmaschinen angeboten hatte.

        ‍Quelle: www.schoenes-soest.de

        Weitere Infos: https://www.schoenes-soest.de/beitrage/eine-grosse-liebe-yves-powroznik-sammelt-soest